Zahl der Tafelkunden sinkt leicht ab

Im Bild von Links Anita Hoffmann (Konstanz), Margot Kammerlander (Stockach), Hildegard Gallenschütz (Radolfzell), Christine Ghazouani (Singen), Renate Schwarz-Massat (Konstanz) Udo Engelhardt, Ute Knopf, Willy Wagenblast (alle Singen), Beate Jörg (Engen)

Udo Engelhard bleibt Vorsitzender des Vereins

Singen. Bei der Jahreshauptversammlung der Singener Tafel am 16. April konnte der Vorsitzende Udo Engelhardt Mitglieder aus allen Tafeln im Landkreis Konstanz begrüßen. In seinem Bericht war dann auch die die Zusammenarbeit der fünf Tafeln ein ganz zentrales Thema.

Über das zentrale Lager werden von Lebensmittelgeschäften und Produzenten, wertvolle Lebensmittel im gesamten Landkreis eingesammelt und nach der Qualitätskontrolle wieder an die Tafelläden ausgeliefert. Die im Landkreis tätigen 180, meist ehrenamtlichen TafelhelferInnen konnten rund 2000 Haushalten mit über 4000 Personen, über die Angebote in den Tafelläden, den Alltag erleichtern, berichtet Engelhardt.

Dabei gab es in den letzten Jahren bei den Kundenzahlen sichtbare Schwankungen. Im Jahr 2018 konnten die Tafeln 8,8 Prozent weniger Kunden als in 2017 begrüßen. Dafür stieg die Kundenzahl von 2015 auf 2016 um 7 Prozent an. Ursächlich für diese Schwankungen waren vor allem die neuen Kunden aus dem Kreis der geflüchteten Menschen.

In allen Tafeln zeigt sich jetzt, dass sich die Kundenzahlen und Kundenstrukturen langsam wieder auf den Stand vor 2015 einpendeln. Nahezu konstant war in den letzten vier Jahren auch das Warenangebot der Tafeln, gemessen an den Umsatzzahlen aus allen fünf Läden.

In den Jahren zwischen 2015 und 2018 haben die Tafelkunden bei gleichbleibenden Preisen zwischen 225.000 und 243.000 Euro als Eigenbeitrag für die erhaltenen Lebensmittel bezahlt. Im Bericht wurde hervorgehoben, dass die Lebensmittelspenden von Privatpersonen Jahr für Jahr leicht ansteigen, was den Tafeln, neben den Großspenden von Landes- und Bundesverband, ein recht breites Warenangebot ermöglicht.

Udo Engelhardt konnte auch darüber berichten, dass sich alle Tafeln im Landkreis zu wichtigen Knotenpunkten in der sozialen Infrastruktur der fünf Städte entwickelt haben. Überall stehen die Tafeln für Zusammenarbeit und gemeinsame soziale Aktionen. Beispiele dafür sind Lange Tafel in Radolfzell, die Friseuraktionen in Stockach oder die Feste auf dem Heinrich Weber Platz und die Vesperkirche in Singen.

Das wichtigste Ereignis in 2018 war allerdings die Anmietung neuer Räume für das zentrale Lager in Worblingen, stellte Udo Engelhardt heraus. Sowohl finanziell, es wurden über 115.000 Euro für die Einrichtung investiert, als auch arbeitstechnisch war die Anmietung und der Umzug in das neue Lager eine Herkulesaufgabe für den Verein.

In dem neuen Lager stehen den Tafeln nun 620 Quadratmeter Lagerfläche nach nur 250 Quadratmetern im alten Lager zur Verfügung. Damit haben sich Arbeitsbedingungen für die rund 35 HelferInnen im Lager als auch die Kapazitäten der Warenannahme deutlich verbessert.

Kassierer Willy Wagenblast hat dann auch in seinem Finanzbericht den Jahresverlust von über 24.000 Euro vor allem mit den Investitionen für das neue Lager erklärt. Über die Jahre hinweg verfügt die Singener Tafel mit Jahreshaushalten von über 500.000 Euro jedoch über eine konstante und gesunde Finanzstruktur, die auch weitere notwendige Zukunftsinvestitionen ermöglicht, konnte Wagenblast den anwesenden Mitgliedern versichern.

Nach dem Bericht und einer Satzungsänderung standen noch die Vorstandswahlen für die folgenden zwei Jahre auf dem Programm. Alle neun Vorstandsposten konnten mit KandidatInnen aus den fünf Tafelinitiativen im Landkreis besetzt werden. Damit ist auch für die weitere Zusammenarbeit der Landkreistafeln eine gute und sichere Basis gegeben, freute sich der alte und neue Vorsitzende der Singener Tafel Udo Engelhardt. Stellvertretende Vorsitzende ist weiterhin Anita Hoffmann aus Konstanz und Willy Wagenblast (Singen) wurde als Kassierer wiedergewählt. Renate Schwarz-Massat (Konstanz) hat für die aus Altersgründen ausgeschiedene Marieluise Schmautz den Posten der Schriftführerin übernommen.

Als Beisitzerinnen wurden gewählt, Margot Kammerlander (Stockach), Hildegard Gallenschütz (Radolfzell), Beate Jörg (Engen) sowie Ute Kopf und Christine Ghazouani. Abschließend wurden die beiden ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder, Marieluise Schmautz und Richard Wiggenhauser, für langjährige Mitarbeit geehrt.

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