1999 gegründet - wird die Singener Tafel 2019 20 Jahre

Sie gehören zu den Gründungsmitgliedern der Singener Tafel im Jahr 1999 oder sind kurze Zeit danach dazu gekommen (v.l.): Willy Wagenblast, Wolfgang Bangert, Britta Haupka, Silvia Betz, Udo Engelhardt und Richard Wiggenhauser. swb: Bild: ly

Als vor 20 Jahren, am 25. Januar 1999 mit viel Idealismus, wenig Geld sowie wertvolle Unterstützung von vielen Seiten, vor allem der AWO und der Kirche, die Singener Tafel gegründet wurde, konnte keiner erahnen, welche Entwicklungen der Verein durchleben würde. Heute ist der Verbund der Tafeln im Lankreis Konstanz mit Singen, Radolfzell, Konstanz, Stockach und Engen nicht mehr wegzudenken und längst etabliert.

Damals war diese Einrichtung die erste in Südbaden."Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums wird die Singener Tafel im Verlauf des Jahres auf unterschiedlichen Wegen immer wieder auf wichtige Entwicklungen der Tafelarbeit hinweisen," so Udo Engelhardt, der von Anfang an mit im Vorstand des Vereins agiert, bei einem Pressegespräch am Mittwoch.

Beispielsweise ist im Februar die Vorstellung des neuen und 620 Quadratmeter großen Zentrallagers in Worblingen geplant, im März ein großer Mittagstisch am Heinrich-Weber Platz "20Jahre Mittagstisch", im April die Vorstellung der Jubiläumsschrift, im Juli in Kooperation mit der AWO, die dann 100 Jahre alt wird, ein großes Fest, sowie im Herbst das Erntedankfest.

Die Anfänge der Singener Tafel, die eigentlich ursprünglich Hegauer Tafel heißen sollte, entstand 1999 aus dem Arbeitslosentreff. "Damals war zuvor ein Kernteam nach Stuttgart gefahren, um dort den Tafelladen zu inspizieren. »Wir hatten ein positives Ziel verbunden mit sinnvollem Tun,« so Wolfgang Bangert, der ebenfalls Gründungsmitglied und Schatzmeister war.

Klar stand von Anfang an fest: Es sollte ein Laden und ein Mittagstisch werden, die KAB (Katholische Arbeitnehmer Bewegung) in Verbindung von Markus Kessner war eine wichtige Hilfe für uns, so Gründungsmitglied Britta Haupka. "Es ist richtig viel entstanden, das hätten wir uns nie träumen lassen," berichtet Silvia Betz die als Leiterin des Ladens damals beschäftigt war und die Gewerkschaften mit reinbrachte.

Der damalige OB Andreas Renner war überrascht. "Ich hätte nie geglaubt, dass die Singener Tafel sämtliche Kirchenvertreter an einen Tisch bringt," so die Überlieferung. Seit 2005 ist die Tafel nun kein "wanderndes Volk" mehr, wie es Wolfgang Bangert bezüglich Mittagstisch ausdrückte, sondern hat seine Heimat am Heinrich-Weber Platz gefunden.

"Die Selbststärkung Arbeitsloser war immer bei Udo Engelhardt ein ganz wichtiges Thema," berichtete Reinhard Zedler; Geschäftsführer des AWO Kreisverbandes und nennt gleich im Gegenzug drei andere Themen, die unter den Nägeln brennen. Nämlich Flüchtlinge, Altersarmut und Kinderchancen. Die Anfänge der Tafelarbeit, die auf ein Stück jüngerer Zeitgeschichte zurückblicken kann, hat für Menschen mit wenig Geld in der Stadt Singen so manch positive Effekte gebracht und tut dies noch immer.

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